Was macht ein Maschinenbauingenieur?
Aktualisiert am 11.10.2023
Entwickeln. Konstruieren. Produzieren. Jede gefertigte Maschine entsprang diesen drei Schritten. Verantwortlich für die Entwicklung und Fertigung sind sogenannte Maschinenbauingenieure. Doch was macht ein Maschinenbauingenieur genau? Und viel Gehalt ist in diesem Beruf möglich?
Inhaltsverzeichnis
- Maschinenbau Ingenieure sind immer begehrte Fachkräfte - oder?
- Was sind die Aufgaben von Maschinenbauingenieuren
- Gehalt: Was verdient man als Maschinenbauingenieur?
- Worauf es bei der Jobsuche als Maschinenbau Ingenieur sonst noch ankommt
Maschinenbau Ingenieure sind immer begehrte Fachkräfte – oder?
Ob in der Automobilbranche, in der Chemie- oder Erdölindustrie: Ingenieure (jeweils w/m/d) mit der Spezialisierung Maschinenbau sind gefragte Fachleute. So begehrt, dass die Zahl an hierzulande ausgebildeten Maschinenbauingenieuren oftmals nicht ausreicht, um den Bedarf zu decken. Natürlich hängt es hier wie in jedem anderen Arbeitsbereich davon ab, wie stark der- oder diejenige auf einen bestimmten Einsatzort oder Einsatzgebiet festgelegt ist.
Auch dieses Thema sorgt immer wieder für Diskussionsstoff: Die Ausbildungsmöglichkeiten. Denn ob man an der Volluniversität, an einer Technischen Hochschule (TU) oder an einer Fachhochschule studiert, in allen drei Fällen kann sich der Absolvent bzw. die Absolventin als Maschinenbau Ingenieur bezeichnen. Das Ausbildungsniveau kann aber je abhängig von der Hochschule durchaus unterschiedlich ausfallen. Der Abschluss wiederum ist dann doch relevant: So geben Diplom-Ingenieure gern an, dass sie einen entsprechenden Titel besitzen. Die heute üblichen Bachelor- und Master-Abschlüsse können sich demgegenüber im Einstiegsgehalt widerspiegeln. Nach mehreren Jahren Berufserfahrung spielt das Lohngefälle jedoch eine zunehmend weniger wichtige Rolle.
Was sind die Aufgaben von Maschinenbauingenieuren
Nach erfolgreichem Studium warten vielfältige Aufgaben auf angehende Maschinenbauingenieure. Vereinfacht gesagt: Wenn Sie eine Maschine sehen, können Sie sicher sein, dass ein Maschinenbauer bei jeder Schraube von der Produktion bis zur Fertigung seine Finger im Spiel hatte. Die Entwicklung und Konstruktion von Gerätschaften und Anlagen aller Art gehört zu den Kernkompetenzen dieses Ingenieurberufs. Beispiele sind Produktionsanlagen, Schienentechnik oder Fahrzeuge. Neben der praktischen Umsetzung ist jedoch auch einiges an planerischen Hintergrund bei den Tätigkeiten gefragt. So müssen natürlich auch funktionale Konstruktionszeichnungen und Prototypen angefertigt werden. Weiter ist die Qualitätssicherung der Maschinen ein Teil des Aufgabenbereichs . Je nach Jobbeschreibung kann zusätzlich zur Produktion außerdem die Wartung und Montage beim Kunden vor Ort von Maschinenbau Ingenieuren durchgeführt werden. Im Feldeinsatz kann zudem die Anwendungsberatung im direkten Kundengespräch ein Thema sein. Soft Skills, wie Teamfähigkeit, Problemlösungen und Offenheit gegenüber neuen Situationen und Menschen ist daher keine schlechte Eigenschaft.
Gehalt: Was verdient man als Maschinenbauingenieur?
„Über Geld spricht man nicht“ – dieses Motto gilt in Deutschland nach wie vor. Während es beispielsweise im angelsächsischen Raum völlig üblich ist, zumindest eine Spanne für das zu erwartende Gehalt anzugeben – und zwar schon bei der Stellenausschreibung! - warten Fachkräfte im Verlauf ihrer Jobsuche zum Ingenieur hierzulande wohl vergeblich auf eine solche Information. So gilt es, im Bewerbungsgespräch immer genau im richtigen Maße zu pokern: Nicht zu hoch, aber selbstverständlich auch nicht zu tief. Ein Gehaltsvergleich im Internet kann eine erste Orientierung bieten. Allerdings werden die hier eingetragenen Werte nicht geprüft. Am wertvollsten ist daher das „benchmarking“ im privaten Umfeld: Unter Freunden, Bekannten, und natürlich den Studienkolleginnen und – Kollegen.
Zwar sind die Hemmungen, sich im Freundeskreis oder in der Familie über das eigene Gehalt auszutauschen, ein wenig gesunken. Trotzdem: In vielen Unternehmen gilt es heute wie damals als verpönt, sich via „Flurfunk“ über Geld zu sprechen oder sich gar direkt mit der Kollegin oder dem Kollegen zu messen. Und viele Arbeitnehmer finden diese Regelung auch tatsächlich gut – sie wünschen es sich also nicht anders, empfinden dies vielleicht sogar als einen angenehmen Beitrag zu einer Unternehmenskultur ohne Neid und Konkurrenzdenken.
Die Realität sieht allerdings ein bisschen anders aus. Denn: In der Praxis gibt es natürlich durchaus unterschiedliche Gehälter für ein und denselben oder zumindest für sehr ähnlich ausschauende Jobs. Die Ingenieursbranche ist keine Ausnahme. Wie viel man folglich als Maschinenbauingenieur verdient, hängt zu einem nicht unerheblichen Anteil vom eigenen Verhandlungsgeschick ab und von einigem mehr. Im Schnitt verdienen Frauen noch immer weniger als Männer, wobei heftig diskutiert wird, ob dies auch für ein- und denselben Job gilt, oder ob hier andere Faktoren für den sogenannten „gender pay gap“ verantwortlich sind.
Neben persönlichen, gibt es selbstredend etliche weitere Punkte, die das Gehalt beeinflussen: Die Größe und das Renommee des Unternehmens zum Beispiel, oder der genaue Standort. In Ost liegt das Lohnniveau im Schnitt erheblich unter dem im Westen. Und in den Großstädten sowie Ballungsgebieten rund um Frankfurt, Düsseldorf, München, Hamburg oder Köln zahlen Unternehmen ihren Ingenieuren in der Regel einiges mehr als solche auf dem Land. Allerdings liegen hier natürlich auch die Lebenshaltungskosten deutlich höher. Berlin stellt übrigens noch einmal eine Ausnahme dar. Ganz grob kann man im Maschinenbau mit einem Einstiegsgehalt von rund 45.000 Euro und mehr rechnen, also etwa zwischen 3.500 und 4.000 Euro brutto pro Monat. Mit steigender Berufserfahrung und Verantwortung kann das Gehalt nochmals klar steigen. Jedoch machen einige Maschinenbauingenieure die gegenteilige Erfahrung: Die goldenen Zeiten, meinen manche, sind fürs Erste vorbei; der Stellenabbau und die Abwanderung von Aufträgen, zum Beispiel in der Automobilindustrie, mache sich auch in Gehältern für Ingenieure bzw. Maschinenbauer bemerkbar.
Worauf es bei der Jobsuche als Maschinenbau Ingenieur sonst noch ankommt
Der Studienabschluss ist selbstverständlich erst einmal die Voraussetzung für den Job. Doch es genügt längst nicht mehr, fachlich genial zu sein: Der berühmte Eigenbrötler, als welcher der Ingenieur immer gern imaginiert wurde, hat hier oft weniger gute Karten. Auch im Maschinenbau sind Teamfähigkeit und Kollegialität. So ist das Zauberwort Projektmanagement in zahlreichen Stellenausschreibungen im Maschinenbau zu lesen – weiter sind gute Organisations- und Koordinationsfähigkeiten in vielen Jobs gefragt.